Gemeinde

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 07/2010

    Das Baugeschehen ist in den 70er Jahren sehr rege. Der Staat finanziert über das sogenannte sozialpolitische Programm viele Vorhaben der Bürger und Gemeinden. Dies wird im Ort sehr genutzt, zumal hier viele Maurer und andere Bauleute wohnen. Deshalb wurde früher Nurzen als Maurerdorf genannt. Mehrere Feierabendbrigaden sind nach Feierabend ständig am Wirken. Die Betonmischer und Maurerkellen ruhten nicht.

    Wohnbauten: Von 1971 - 1982 32 Eigenheime, davon 12 Wohnheime in der Schwanseer Siedlung, 48 Um- und 42 Ausbauten sowie der Ausbau der Wohnung im „Backs“.

    Straßenbau & Gehwegbau: Untere Dorfstraße u. Walschlebener Straße und andere Wege und Straßen, einschließlich der Gehwege. In Vorbereitung des Baues der Zentralen Wasserleitung wurden in mehreren Gassen Kanalisationsrohre durch die anliegenden Bürger verlegt.

    Gemeindebauten: Neubau des Westflügels und Ausbau des Kindergartens-Ausbau der Kinderkrippe im 1. Stock-Umbau in der alten Schule in Jugend- und Rentnerzimmer, später Trennung. Die Jugend erhält das alte FFW-Gerätehaus - Ausbau einer alten Scheune zum FFW-Gerätehaus - Annahmestelle für Dienstleistungen - Bau des Sportlerheimes und Planierung des „kleinen Sportplatzes“ - Um- und Ausbau der Gemeindeschwesternstation mit Arztpraxis - Erweiterung der Schulküche - Renovierung des Kulturhauses - Bau der Bus-Wartehalle - Garagenbau in der „Eulenburg“.

    Rassegeflügelzüchter erweitern ihre Anlage und bauen das Spartenheim - die LPG baut Schweineställe und erweitert die Technik. Der Dorfgraben wird saniert, ebenfalls einige Dorfbrunnen. Im „Neubau“ entstehen 10 Wohnungen.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 02/2012

    Das Bildungswesen,Teil 1

    Vom Februar bis August 1982 wurde die Schule aufgestockt. Der Unterricht musste deswegen ausgelagert werden. Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung werden sechs Räume ausgewählt, um den Unterricht ungestört fortführen zu können. Er fand in der Gaststube, im Vereinsraum, im Thekenraum vom Saal des Kulturhauses, im Schulungsraum der Feuerwehr im Klubraum der Betriebssportgemeinschaft und im Speisesaal statt.

    Viele örtliche Kräfte beteiligten sich am Schulumbau. Vom 23. bis 31. August haben die Lehrer viel zu tun, um die nun zehn Klassenzimmer, das Lehrerzimmer und die Fachkabinette neu zu gestalten. Für drei Klassenräume stehen neue Tische und Stühle zur Verfügung.

    Am 1. September 1982 über geben der VEB Kreisbau, Handwerker und örtliche Kräfte im Beisein des Vorsitzenden des Rates des Kreises die umgebaute Schule. Kosten: 900 000 M.

    In der gleichen zeit ist der obere Schulhof neu betoniert und die Schulküche angeputzt worden. Der im Oktober beendete Küchenausbau im ersten Stock kostet 15 000 Mark.

    Zum Schuljahr 1982/83 beginnen 31 Lehrer, neun Erzieher, und ein Pionierleiter ihre Arbeit im Schulbereich. Davon sechs Lehrer in Haßleben, fünf in Mittelhausen und 20 in Riethnordhausen.

    Bis 1984 ist R. Jolas Direktor. Sein Stellvertreter ist L. Kroll. Stellvertretender Direktor für außerunterrichtliche Tätigkeit (AT) ist J. Messing. Von 1984 bis 1989 ist B. Hoch Direktorin, Stellvertreter ist L. Kroll, Stellv. Direktorin AT ist H. Koch. Teilschulleiterin in Mittelhausen ist bis 1989 E. Wagner. Teilschulleiterin in Haßleben ist bis 1984 E. Brauer, ab 1985 G. Miko.

    Leiterin des Schulhortes ist L. Thormann. Schulsekretärin ist B. Pfeifer, Hausmeister ist H. Heßland, Heizer ist D. Gränzdörfer. M. Wolf beendet 1983 nach 30jähriger Tätigkeit ihre Arbeit als Reinigungskraft.

    Am 12. April 1983 wird der Polytechnischen Oberschule (POS) der Name „Juri Gagarin“ verliehen.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 03/2011

    In den 80er Jahren war es zu einer Tradition geworden, dass die Gemeindevertretung im Rahmen des Wettbewerbs „Schöner unsere Städte und Gemeinden - Mach mit!“ mit den Bürgern gezielte Einsätze zum Wohle des Dorfes organisierte. So gestalteten die DFD-Frauen den verunkrauteten und verwilderten Park vor dem „Hanfsack“ (obere Dorfstraße) um und setzten neue Gewächse und Blumen. Das geschah auch im Park am Rentnerklub. Die neuen Eigenheimbauer in den Siedlungen legten vor ihren Häusern gepflegte Gärten an. Nicht wenige Bürger zum Beispiel in der unteren Dorfstraße bepflanzten ebenfalls vor ihren Häusern Rabatten mit Blumen und Sträuchern.

    Auch die gemeindeeigenen Einrichtungen wie Kindergarten, Kinderkrippe, Schule und Renterklub verschönerten nach notwendigen Renovierungen ihr Umfeld. Veteran Karl Kühne pflegte - wie auch andere Bürger - ständig einen Teil des Parkes in der Brauhausgasse.

    Noch vor dem Verlegen der lang ersehnten Wasserleitung 1988/1989 erklärten sich die Bürger bereit, nach Abschluss der Arbeiten die Grünanlagen, Gehwege und Toreinfahrten in Ordnung zu bringen. Dabei ließ die Gemeinde z.T. lange Gehwege neu pflastern. Die Einwohner trugen mit ihrem Engagement dazu bei, dass unser Ort mit zu den schönsten Dörfern des Landkreises Erfurt gehörte.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 05/2012

    Feuerwehr und Kleingärtner

    Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Riethnordhausen überprüft in den 80er Jahren ständig ihre Einsatzbereitschaft, es werden Übungen durchgeführt.

    In den frühen Morgenstunden des 27. April 1985 bricht in der Herrengasse 115 ein Brand aus. Da Nachbarn und die FFW schnell zur Stelle sind, kann das Ausmaß des Feuers eingeschränkt werden. Am 7. Dezember 1985 bricht gegen 22.45 Uhr im LPG-Gehöft I ein Feuer aus. Altes Stroh zwischen Scheune und Stall ist wahrscheinlich in Brand gesteckt worden. Schnelles Löschen mit Eimern und das umsichtige Eingreifen vor allemder Jugend-Feuerwehr verhütet größeren Schaden. Am 26. Februar 1986 werden zwei kleinere Brände verursacht und schnell gelöscht, desgleichen ein Strohfeuer am 20. April des Jahres. Am 8. September 1987 gab es zwei kleine Brände in LPG-Gebäuden. Ein Stoppelbrand bei Nöda, ausgelöst durch achtlos weggeworfene Tabakreste, wird durch Traktoristen und die FFW aus Nöda, Riethnordhausen und Mittelhausen beseitigt werden. Am 10. Dezember 1985 erhalten 31 Kameraden der Wehr und die Brandschutzhelfer 4 500 Mark für neue Kleidung. Bei einem Kreisvergleich 1986 siegt die Arbeitsgemeinschaft Brandschutzhelfer vor Haßleben.

    Die Sparten des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) leisten eine fleißige Arbeit. Die Freilichtbühne mit Tanzfläche, die am „Geratal“ errichtet wurde, kann im Juli 1980 erstmals zum traditionellen Sommerfest genutzt werden. Zahlreiche Bürger erleben einen schönen Nachmittag mit Kaffee, Obst, Bratwurst und Eis. Kurt Schönheit schenkt über 800 Liter Bier aus.

    Neben den zwei Sparten am Walschlebener Weg wird eine weitere am Osteingang Richtung Nöda errichtet. 17 Familien aus Erfurt beginnen im April 1987 mit der Erschließung der Parzellen und dem Bau der Bungalows.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 03/2012

    Das Bildungswesen,Teil 2

    Anfang September 1985 schieben Raupen das Terrain für die Schulturnhalle. Ein Jahr später wird sie im Beisein von Kollegen des Wohnungsbaukombinates Erfurt und des VEB Kreisbau sowie von Mitgliedern des Rates des Kreises und der Gemeinde und Schwimm-Olympiasiegerin Birte Weigang eingeweiht. Die neue Halle ermöglicht eine bessere Trainingsgestaltung. Riethnordhausen ist Leichtathletikzentrum des Kreises und bringt gute Sportler hervor, die Kreis- und Bezirksmeister werden. Der größte Erfolg ist 1988, als sechs Jungen der Altersklasse 14 im Jugenddreikampf den Bezirkssieger stellen und im DDR-Endkampf die Bronzemedaille gewinnen.

    Eine nicht unwesentliche Rolle spielt die Entwicklung und Förderung junger Talente. Eine Vielfalt von Arbeitsgemeinschaften und Klubs ermöglichen es den Schülern, ihre Begabungen und Talente zu entfalten.

    Christoph Weidling zum Beispiel widmet sich seit der 4. Klasse der Mathematik und der russischen Sprache. In den Mathematik- Kreis- und Bezirksolympiaden belegt er stets den 1. oder 2. Platz.

    Der Russischklub stellt fast jedes Jahr den Sieger in der Kreis- Olympiade. Komsomolzen aus der Kaserne der sowjetischen Streitkräfte in Haßleben geben dabei wertvolle Unterstützung.

    Auch in anderen Olympiaden, Techniker-Wettstreiten und Messen der Meister von Morgen werden vordere Plätze belegt.

    Viel Schüler besuchen während der Ferien die vielseitigen Veranstaltungen der Schule und der Pionierorganisation. Die jüngeren Schüler gehen in die Ferienspiele des jeweiligen Ferienzentrums und werden von den Hortnerinnen und Lehrern betreut. Die älteren Schüler nehmen an mehrtägigen Wanderungen teil, weilen in Betriebs- und Pionierlagern oder bilden sich in Spezialistenlagern des Kreises in Hayn weiter. Schüler der 9. und 10. Klassen können die Lager für Erholung und Arbeit in Gierstädt, im Werder-Land, in der CSSR oder in Polen absolvieren.

    Im Schuljahr 1983/84 beginnt der polytechnische Unterricht der 7. und 8. Klassen im Kabinett Stotternheim. Die 9. und 10. Klassen führen ihre praktische Arbeit im VEB Zierpflanzen Mittelhausen durch.

    Am 1. September 1989 werden 505 Schüler in 21 Klassen unterrichtet. Es bestehen drei 1. Klassen. 44 Pädagogen sind in der Schule angestellt.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 08/2010

    Bildung

    1975 und 1980 erfolgten die letzten Konzentrationen der Schüler, Klassen und Lehrer im Oberschulbereich Riethnordhausen:

    OS Riethnordhausen Klassen 6a -10b 640 Schüler in 24 Klassen 1975

    TS Haßleben Klassen 1a - 4a & 5a - 5b

    TS Mittelhausen Klassen 1b - 4b

    OS Riethnordhausen Klassen 5a -10b 590 Schüler in 20 Klassen 1980

    TS Mittelhausen Klassen 1b - 4b (mit Nöda)

    TS Haßleben Klassen 1a - 4a (mit Riethn.)

    Die Horte sind in Nöda (mit Riethn.), in Mittelhausen und in Haßleben.

    Die Schulleitung in dieser Zeit ist: Direktor bis 1976: G. Hopfer, Frau Kurz (3 Monate), 1977 - 78 L. Kroll & ab 1978 Herr Jolas. Stellv. Direktor: Bis 1974 G. Rudolph, 1974/75 Frau Töpfer, 1975/76 Frau Kurz und ab 1976 L. Kroll Stellv. für außerunterrichtliche Erziehung: 1972 - 74 R. Jolas, 1974 - 78 D. Domann und ab 1978 Herr Messing. Hortleiterin ab 1970 Frau Thormann-TS-Leiterin Mittelhausen Frau Wagner und TS-Leiterin Haßleben Frau Brauer.

    Jährlich führen Lehrer und Schüler in den einzelnen Orten „nützliche Arbeiten“ durch. So sammelten 500 Schüler und 60 Erwachsene 1979 wertvolle Altstoffe, ordneten die Schulhöfe, brachten den Schulgarten in Ordnung und pflegten die Grünflächen. Der Pionierchor unter der Leitung von Herrn Matschoß hat in diesen Jahren zahlreiche Auftritte und Auszeichnungen.

    Reinigungskräfte sind M. Wolf, E. Nowak, H. Schwarze. Heizer sind H. Franke, E. Schreck, H. Frohn und H. Heßland (nacheinander). Herr Wolf agiert als Hausmeister. Die Belieferung bleibt immer ein Problem: wenig Koks oder Steinkohle, aber viel Rohbraunkohle.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 03/2010

    Korrektur

    In der Februar-Ausgabe: Kinderkrippe nicht 50, sondern 35 Plätze - nicht 5, sondern 3 Mahlzeiten. Über die Handwerker, Gewerbetreibenden und Dienstleistungen.

    Das Gemeindebackhaus bleibt seit der Kündigung durch J. Geyer am 01.02.1967 verwaist, obwohl sich die Gemeinde durch Zeitungsanzeigen und Handwerkskammer-Befragungen stets um einen neuen Bäcker bemühte. Erst 1970 sagt Bäckermeister Heinz Nöller zu. Bis zum 01.05.1970 ist der neue Verkaufsraum hergerichtet.

    Inzwischen hatte K. Rudolph aus gesundheitlichen Gründen das Backen eingestellt. Im LEZ gibt es Konsum-Brot und -Brötchen. Nach Frau Gartoff übernimmt der Herr Heiter aus Stotternheim die Fleisch- und Wurstwaren-Verkaufsstelle.

    Das LEZ bewährt sich. Aber es gibt auch oft Schwierigkeiten wie mit pünktlicher Belieferung mit Backwaren und ausreichendem und stabilem Warensortiment und bei Ausfall von Arbeitskräften. Da helfen einheimische Hausfrauen wie L. Schönheit, H. Koch, H. Hopfer u. a. schneller und unbürokratischer, vor allem morgens, wenn der Ansturm auf Milch, Brötchen, Brot und Butter einsetzt.

    Das Kollektiv besteht am 01.04.1971 aus der Leiterin R. Kutzler, der Stellvertreterin R. Dausch, der Kassiererin R. Stanke und den Verkäuferinnen I.Wäldchen und A. Hertl.

    Am 01.09.1977 erhält Herr Werner Westhaus die Gewerbegenehmigung für das Führen eines Malergeschäftes als Alleinmeister.

    Nur noch Herr Karl Frohn führt Schmiede- und Metallarbeiten aus.

    Die Annahmestellen für Wäsche, Textilien, Schuhe u. a. sowie Propangasflaschen werden erweitert. 1974 erhält Frau Heiland für die Unterstellung der Flaschen eine Wellblechgarage, Frau Heinrich für die Wäsche ebenfalls.

    Im PGH-Friseurgeschäft arbeiten Herr und Frau Riefenberg sowie Tochter Dorothee.

    2 Gärtner beliefern die Einwohner mit Pflanzen und Blumen. Am 09.01.1975 hört Herr Greyer (Haßleben) im LPG-Kulturhaus auf.

    Frau L. Seifarth übernimmt für den Konsum die Verantwortung bei Tanz- und anderen Veranstaltungen auf dem Saal. 1974/75 beginnen umfangreiche Renovierungsarbeiten im Kulturhaus.

    Am 01.05.1977 übergibt die LPG das Kulturhaus kostenlos der Gemeinde als Eigentümer. Herr Harry Schmidt und Frau wollen ab 01.06.1977 die Bewirtschaftung übernehmen und mit dem Konsum einen Kommissionsvertrag abschließen. Der Konsum geht nicht darauf ein.

    01.05.1976 eröffnet das Spartenheim „Geratal“. Erste Bewirtschafter sind Ehepaar Schönheit und später das Ehepaar Geyer. In dieser Zeit gibt es heftigen Streit um die Belieferung mit Bier. Der Kreis legt letztlich fest, dass das Faßbier Braugold Erfurt und das Flaschenbier Gotha liefert, das nicht die Qualität besitzt.

    Unser Ort gehört zum Einzugsbereich der BHG Nöda. Zur Erleichtung kommt Frau Rechenbach wöchentlich einmal hierher, bringt begehrte Kleinwaren mit, nimmt Wünsche entgegen und regelt den Verkauf von Geflügel im Ort.

    Frauen, Männer und Schüler arbeiten seit 1975 im VEB Saatzucht - Zierpflanzen Mittelhausen.

    Zum Schutz der Vogelwelt und der Wildarten bauen Jäger und LPG-Bauern 1974 entlang der Berghöhen Flurgehölze an. Das alte Baum- und Strauchwerk im tiefen Feld ersetzt die LPG durch neue. Aus dem „Lindenweg“ (nach Ringleben) wird ein Birkenweg“. Die Kleingärtner und Rassegeflügelzüchter erweitern ihre Anlagen, machen sie nutzbar und entwickeln sich zu anerkannten Naherholungszentren.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 10/2010

    Sportgeschehen

    Anfang der 70er Jahre spielte je eine Mannschaft in der I. Kreisklasse und in der Reserve.

    Im April 1972 spielen Riethnordhäuser in der Knaben-Kreisauswahl mit gutem Erfolg. Sie siegen gegen Apolda.

    1973 wird mit Unterstützung der sowjetischen Garnision der Kleine Sportplatz geschoben und spielbar gemacht.

    Vom 1.06. bis 3.06.1973 findet hier ein kleines Festival statt. Im Mittelpunkt steht die Leichtathletik.

    Im Spieljahr 1972/73 muß die I. Mannschaft um den Klassenerhalt bangen - Im Frühjahr auf dem 9. Platz.

    Die Junioren werden 1973 in Ingersleben Staffelsieger. Es spielen Frohn, W. Schulz, Warz, Jünge, Kästner, Schmock, Seifert, Miemitz, Wäldchen, Pfeifer und Grabowski.

    Im Juni 1974 finden hier die Spartakiade-Meisterschaften der Nachwuchsfußballmannschaften statt. Mehr als 200 Sportfreunde absolvieren auf den beiden Plätzen 30 Spiele. Dem Gastgeber wird ein Lob für die sehr gute Organisation und Versorgung ausgesprochen.

    Sportfreund R. Müller erhält erhält weiter das Vertrauen als 1. Vorsitzender.

    Am Ende der Saison 1973/74 steht fest: Riethnordhausen besitzt die beste Fußballelf des Kreises. In den letzten Punktspielen gegen die ärgsten Konkurrenten wie Gebesee und Kerbsleben siegt sie sicher. Den Kreismeistertitel erringen: M. Große, O. Birchner, D. Frankenhäuser, M. Fischer, W. Roth, R. Fischer, U. Pfeifer, W. Meyer, N. Birchner, S. Nowack, KD. Henning, M. Lein, H. Timmel und Seifert.

    Nach Erringung des Kreismeistertitels gelingt es unserer Mannschaft auch noch den Kreis-Pokal zu gewinnen. Im Endspiel gewinnen sie 3:0 gegen Haßleben in Walschleben. Das Doppel ist perfekt!

    Die Kinder- und die Juniorenmannschaften zeigen 1974 ebenfalls gute Leistungen.

    Mit diesen spielerischen Erfolgen im Rücken geht es mit dem Bau des Sportlerheimes schnell voran. Sehr viele Sportler beteiligen sich daran. Die Gemeinde bewilligt 25 TM. Am 7.10.74 übergeben Kreis und Rat der BSG das neue Sportlerheim. Es beherbergt 3 Umkleideräume und die entsprechenden Sanitäranlagen. Nach diesen großen Erfolgen folgen die Rückschläge. Auf eigenem Platz geht das erste Pokalspiel verloren. Bei den Aufstiegsspielen zur Bezirksklasse fehlt das fußballerische Können. Es erfolgt kein Aufstieg, es bleibt die 1. Kreisklasse.

    Im Frühjahr 1975 wird hier die Sektion Boxen gegründet. Der Leiter, Ernst Kutzler, war vorher Boxer bei Dynamo Erfurt. Er gewinnt nicht nur begeisterte Schüler für diese Sportart, die harten Trainingsfleiß verlangen, sondern auch bei den ersten Meisterschaften Medaillen. Die Boxkämpfe, die auf dem Saal des Kulturhauses stattfinden, sind immer gut besucht.

    Im Juni 1976 begeht die BSG Traktor das 50-jährige Bestehen ihrer Sektion Fußball. Das Festprogramm wird am Freitagabend mit dem Boxkampf zwischen Riethnordhausen und Dynamo Erfurt eröffnet. Am Sonnabend spielen die Kinder-, Schüler- und Alte-Herren-Mannschaften gegen Stotternheimer Mannschaften (die ersten Gegner vor 50 Jahren). Am Sonntag steht das Spiel gegen Umformtechnik Erfurt, Aufsteiger zur Liga, im Mittelpunkt. Es wird eine hohe Niederlage! An beiden Abenden laden die Sportler ihre Gäste zum Sportlerball ein. An diesem Wochenende organisiert die Leitung auch einen Treff aller noch lebenden Spieler der früheren Zeit wie P. Henkel, Lieder und den unverwüstlichen Schiedsrichter.

    1978 spielt Riethnordhausen in der II. Kreisklasse.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 01/2010

    Sozialwesen

    Am frühen Nachmittag des 05.02.1972 waren viele ältere Leute in Riethnordhausen unterwegs. Für sie alle ging an diesem Tag ein langersehnter Wunsch in Erfüllung: Unter der rührigen Leitung des Bürgermeisters Pfeifer konnte gemeinsam mit den fleißigen Helfern der Gemeinde, der FDJ, der LPG und der VS ein Veteranentreff eingeweiht werden. Unsere bewährte Freundin Anna Witzleb dankte allen Helfern für ihre Unterstützung und wünschte allen Veteranen ein stets geselliges Beisammensein in ihrem Treff, der von Montag bis Freitag ganztätig geöffnet ist. Die Volkshelfer hatten duftenden und wohlschmeckenden Kuchen bereitgestellt. Noch lange blieben die ältesten Einwohner zusammen und erzählten Episoden aus ihrem Leben. So erinnerte sich Frau Alma Müller und „Mutter Birchner“ noch genau daran, dass sie vor mehr als 70 Jahren hier vier Jahre die Schulbank gedrückt hatten. Bis 1911 sowie einige Jahre nach 1953 beherbergte dieses Gebäude nämlich einen Schulraum. Die FDJ-Baubrigade hat diesen umgebaut und für Rentnertreffs und FDJ-Zusammenkünfte ausgestaltet.

    Seit dieser Zeit treffen sich die Rentner und Rentnerinnen regelmäßig hier - meist dreimal in der Woche und fühlen sich wohl. Geburtstag und andere Jubiläen sorgen für zusätzlichen Kaffee und Kuchen. Aber Frau Witzleb sorgt auch für Lichtbildervorträge und organisiert Busfahrten in das schöne Land.

    Bei größeren Anlässen bleiben die Veteranen nicht in ihrem Treff. So begehen sie das jährliche Sommerfest ab 1976 im „Geratal“ und die Weihnachtsfeiern im Saal des Kulturhauses oder im Speisesaal der Schule.

    Nach 1975 wird der Rentnertreff noch einmal umgestaltet, da die FDJ ihr Jugendzimmer ins alte Spritzenhaus verlegt. Somit steht den Rentnern jetzt ein schöner, großer Raum zur Verfügung. Seit dieser Zeit betreut Frau Lotte Müller I den Treff.

    Im Januar 1974 laden VS und das Jagdkollektiv sowie die Schulküche die Rentner in den Schulspeiseraum ein. Den Auftakt bilden Harry und Christa Schmidt mit einem zünftigen Jagdhornsignal. Danach reichen Frau Wäldchen und ihre Küchenkräfte den mehr als 40 Rentnern Hasenbraten mit Thüringer Klößen - acht Jäger haben auf ihren Schützenanteil zugunsten der Rentner verzichtet. Danach zeigt der Ortschronist an Hand von Lichtbildern die Entwicklung unseres Ortes seit über 1.100 Jahren.

    Die Ortsgruppe der Volkssolidarität betreut weiterhin die Rentner mit einer treuen Schar von Volkshelfern. Sie besteht 1978 aus 152 Mitgliedern und 15 Volkshelfern.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 06/2012

    Die Wende 1989/90,Teil 1

    Der stürmische Wind der friedlichen Revolution im Oktober 1989 erfasste Riethnordhausen erst im November. Schon am 31. Oktober wurde die Gemeinderatssitzung von vielen interessierte Einwohner verfolgt, weil der Bau einer Verkaufsstelle für Fleisch und Wurstwaren auf der Tagesordnung stand. Einzelne Gäste kritisierten die Arbeit des Gemeinderates. 13 Anwesende sprachen „ohne Vorlage“ zur Diskussion. Am 10. November herrschte riesige Freude über die anscheinend nicht geplante Öffnung der Grenzen Richtung Westen. Mehrere Familien siedelten in die Bundesrepublik über.

    In dieser Zeit bildete sich im Ort eine Bürgerbewegung, initiiert von Mitgliedern der nun gegründeten SPD, des Neuen Forum, und des Demokratischen Aufbruch (DA). Beherzte junge Leute luden alle Einwohner zu einer Demonstration ein. An dieser „Demo“ am 20. November nahmen 350 Bürger teil. Sie zündeten auf dem Sportplatz Kerzen und Fackeln an und zogen damit schweigend durch das Dorf. Es war ein öffentlicher Protest gegen manche Entscheidungen der Staatsorgane und gegen die Machenschaften mancher Funktionäre. Es folgten weitere „Montags-Demos“.

    Am 27. November trafen sich 250 Einwohner und zogen zur Kirche. In öffentlicher Diskussion wurden Fragen gestellt und Forderungen erhoben.

    Es ging um die freie Entfaltung privater Gastwirte, um die Beseitigung der Versorgungsunterschiede von Stadt und Land, um den Bau einer Kaufhalle und einer Fleischerei oder um die Arbeit des Gemeinderates.

    Diese Anliegen wurde einen Tag später dem Gemeinderat vorgetragen. Am 6. Dezember diskutierten Vertreter der Bürgerbewegung mit den Ratsmitgliedern über Kaderfragen und eine reformierte Gemeindevertretung.

    Immer mehr Mitglieder traten aus der SED aus. Zulauf hatten die CDU und die SPD.

    Am 12. Dezember veröffentlichte Bürgermeister Gerhard Pfeifer den neuen Gemeinderat: Acht Vertreter wurden abberufen und durch neue ersetzt.

    Pfeifer und der der neue Rat versahen ihre Aufgaben bis zu den Kommunalwahlen am 6. Mai 1990.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 12/2011

    Die Jagdgruppe Riethnordhausen in der Jagdgemeinschaft Stotternheim ist in den 80er Jahren rührig bei der Jagd und bei der Hege und Pflege im Revier. So werden ab Februar 1981 Kopfweiden beschnitten, um Pfähle zur Umzäunung eines großen Fleckens Ödland zu gewinnen. Auf dieser Fläche pflanzen die Jäger Buschgehölze und Bäume an. Dabei ist den Jägern und Gerhard Pfeifer der LPG-Bauer Richard Ruch.

    Bei einer Kesseljagd westlich der Schmalen Gera werden am 12. Dezember 1982 mehr als 50 Hasen erlegt. Drei Füchse können entwischen. 1983 tummelten sich Wildschweine in den Haferfeldern. Mit Hilfe von Mähdrescherfahrern gelingt es die Rotte zu sichten und einen mittleren Keiler von 68 Kilogramm zur Strecke zu bringen. 1984 nehmen G. Pfeifer und G. Schultze an einer Staatsjagd teil. 1985 werden bei einem Kesseltreiben über 180 Hasen geschossen. 1989 findet man in der Flur zwölf vergiftete Rehe.

    Die Gruppe hilft auch bei der Verschönerung der Gemeinde indem sie eine baufällige Scheune niederreißt und Platz für Garagen schafft. 1985 fällen die Jäger bei Kranichfeld mehr als 60 Bäume für Gemeindebauten.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 06/2011

    Der Bau der Wasserleitung 1987 war für Riethnordhausen eine Maßnahme von sehr großer Bedeutung. Bereits 1985 war die Zentrale Wasserleitung der Ohra-Talsperre bis Mittelhausen verlegt worden. Im Anschluss daran wurde diese Fernleitung von Nöda nach Haßleben eingebaut. Mit Beginn des 9. Mai 1987 erfolgte hier im Ort der Bau der Hauptanschlussleitung. Zwei Brigaden verlegten die Rohre in einem etwa 800 Meter langen Graben den Alperstedter Weg entlang bis zur Karl-Marx-Straße, der heutigen Erfurter Straße.

    Aber erst Ende Juni erfolgte dann der Wasserleitungsbau in das Dorf hinein. Maulwürfen gleich zogen die „Wassermänner auf Zeit“ die Gäben etappenweise durch die einzelnen Straßen. Bis zum September wurden 2 236 Meter Hauptleitungen und 1 100 Meter Anschlussleitungen in die Häuser gelegt. Insgesamt in 164 Haushalte mit etwa 500 Einwohnern. Für weitere 82 Haushalte gestaltete sich ab Oktober der Anschluss schwieriger, weil die Rohre unter den Dorfgraben und unter die Schmale Gera hindurchgeführt werden mussten. In Zusammenarbeit mit der Brigade Rücknagel beteiligten sich viele Bürger an den Arbeiten. Sie schachteten aus, verlegten Hausanschlüsse und transportierten Sand. Es waren Arbeiter, LPG-Mitglieder, Rentner und Schüler. Betriebe stellten Traktoren und Ladekrane zur Verfügung. A. Fischer tat sich bei de Organisation des Materials und der Geräte sowie des Einsatzes an den Abschnitten besonders hervor.

    Im August des darauffolgenden Jahres konnte der damalige Bürgermeister Gerhard Pfeifer verkünden, dass mit Ausnahme von neun Häusern alle anderen angeschlossen waren. Die restlichen Häusern wurden bald darauf einbezogen. Damit war die Zeit des Gera-Wassers, der Dorf- und Hausbrunnen und der individuellen Wasserversorgung vorbei. Nur einige Brunnen blieben als Reserve, auch für die Gartenbewässerung.

    Dieser Einsatz 1987/88 war für alle Beteiligten Freude und Genugtuung zugleich und musste gewürdigt werden. So fand am 10. September 1988 in der Gaststätte „Geratal“ ein zünftiges Wasserfest statt. In der Bilanz stehen 24 000 Stunden Arbeitszeit, der Aushub von 12 000 Kubikmeter Erde sowie die Verlegung von 5,7 Kilometer Hauptleitung und 2,5 Kilometer Hausanschlüsse.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 05/2011

    In den 80er Jahren war die Bautätigkeit in Riethnordhausen sehr umfangreich. In den Jahren zwischen 1981 und 1986 wurden 36 Eigenheime errichtet, so die Siedlung am Schwanseer Weg. An 43 Häusern erfolgten Um- und Ausbauten, 48 wurden modernisiert. Damit verbesserten sich damit die Wohnverhältnisse für 333 Bürger, es wurden Werte in Höhe von 2,5 Millionen Mark geschaffen. Von 1986 bis 1989 entstanden noch einmal 18 Eigenheime, 19 Gebäude wurden um- und ausgebaut. Durch diese Maßnahmen gab es 1998 kaum noch Wohnungssuchende im Ort.

    Bei den Gemeindebauten wurden in den Jahren von 1982 bis 1989 die Schule mit sieben Räumen und die Schulküche aufgestockt. Der Schulhof wurde gepflastert. Auf dem Gelände der SERO wurden sanitäre Anlagen errichtet. Nach einem Blitzeinschlag wurde das Gemeindebackhaus rekonstruiert und mit modernem Backofen versehen. In der angegebenen Zeit wurden drei Trafo-Häuschen am Neubau mitten im Dorf, am Schafstall und am Sportplatz gebaut. Die Schulturnhalle wurde eingeweiht. Außerdem erfolgte die Verlegung eines 20 KV-Kabels im Ort und das Kulturhaus (Gemeindeschänke) wurde renoviert. An der Nordseite des Kindergartens wurden Ausbauarbeiten ausgeführt.

    Im Juni 1986 wurde die 800 Mater lange Untere Dorfstraße erneuert.

    Vier Monate später erfolgte die Freigabe. Danach wurde die Karl-Marx-Straße (heute Erfurter Straße) in zwei Abschnitten ausgebaut.

    Schon im November 1986 konnte Abschnitt 1 mit neuem Unterbau und zwei Lagen Bitumen wieder befahren werden. Im Juli 1988 kam Abschnitt 2 an die Reihe. Dort konnte der Verkehr erst im Mai 1989 wieder rollen.

    Zu vermerken ist, dass vor dem Straßenbau und der Verlegung der Wasserleitung im Bereich der Fußgängerwege im Ort Abwasserrohre verlegt wurden. Dort, wo notwendig, wurden Wasserrohre vor den Bauarbeiten unter die alten Straßen durchgeschoben und erforderliche Straßendurchbrüche gemacht. Also keine „Schildbürgerstreiche“. Gleich nach der Wende erfolgte dann der Neubau der Brauhausgasse und des letzten Teiles der Unteren Dorfstraße.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 08/2011

    Die Wirtschaft der 80er Jahre in Riethnordhausen war geprägt von den volkseigenen Betrieben Sekundärrohstofferfassung Erfurt (Sero) und dem Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) Urbich. Beide Einrichtungen hatten Betriebsteile im Ort.

    Nach umfangreichen Vorbereitungen auf dem Territorium der ehemaligen Obermühle begann am 1. Juni 1982 Sero mit seiner Tätigkeit. Aus 64 Erfassungsstellen des Landkreises Erfurt wurden Flaschen, Gläser, Altpapier, Plasteabfälle und ausgediente Kleinbatterien erfasst und nach der Sortierung schnell wieder an 30 Betriebe der Verarbeitungsindustrie weiter geleitet. Betriebsteilleiter Heitler beschäftigte anfangs 21 Kollegen - meist aus unserem Ort. 1986 wurde eine Aufbereitungshalle erbaut. Dort wurden Behälterglas sortiert und Altpapier gepresst. Dadurch verbesserten sich die Arbeitsbedingungen der Kollegen , die bisher auch bei Schnee und Frost unter freiem Himmel arbeiten mussten. Für sie standen nun in einem Sozialtrakt warme und behagliche Räume zur Verfügung. Es verschwand dann auf dem Gelände auch die unschöne „Blase“, in der seit Mitte 1985 Plaste granuliert wurde. 19 Tonnen fraß der „Riesenfleischwolf“, wie der mannshohe Granulator auch bezeichnete wurde. Das pfenniggroße Granulat wurde in das Spanplattenwerk Tambach- Dietharz geliefert. In der Planerfüllung belegte Sero Riethnordhausen 1988 nach Heiligenstadt mit 101,6 Prozent den 2. Platz, im Segment Flaschen sogar Platz 1.

    Der KfL gehörte zum VEB Kombinat für Landtechnische Instandsetzung Erfurt, der insgesamt 14 Betriebe umfasste. Die Werkstatt hier im Ort befand sich auf dem Gelände des Landwirts Festge. Sie war von einer Lehrlingsbrigade erbaut worden. In der Werkstatt herrschte das ganze Jahr über Hochbetrieb. Dort hatten, W. Heiland, O. Birchner, H. Schmidt, K. Schönheit, M. Lein, A. Fischer und R. Strehlke unter anderem das Winterreaparaturprogramm durchzuführen und die Technik während der Erntezeit instantzuhalten In der betriebsschule Kleinfurra wurden Lehrlinge für Landmaschinentechnik ausgebildet.

    Arbeit gab es für die Einwohner auch in der Zuckerfabrik Walschleben, in der täglich bis zu 1 000 Tonnen Rüben verarbeitet wurden. Mitglieder der LPG Pflanzenproduktion halfen dort jeweils zwischen Oktober und Februar in rollender Schicht. Etwa ein Dutzende Einwohner hatten außerdem ihren festen Arbeitsplatz im VEB Saatzucht-Zierpflanzen Mittelhausen. In den ferien konnten dort ältere Schüler arbeiten.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 09/2012

    Was veränderte sich nach 1990? (Teil 2)

    1994 wurde aus einem Bauernhaus das Hotel Landvogt gebaut. Die Agrargenossenschaft modernisierte die Tankstelle. Im Laufe der Jahre entstanden immer wieder neue Betriebe, die zum Teil nach einiger Zeit auch wieder geschlossen wurden.

    Die Polytechnische Oberschule wurde zur Regelschule mit Hauptschule umgestaltet. Die Klassen 1 bis 4 absolvieren ihren Unterricht in Haßleben. Ab 2006 wurde unsere Regelschule für immer geschlossen. Die Schüler fahren zur Hauptschule nach Straußfurt bzw. zum Gymnasium nach Gebesee. Riethnordhausen ist nach mehr als 500 Jahren kein Schulstandort mehr. Das Gebäude der Regelschule wird seitdem zur Ruine. Das alte Schulgebäude an der Erfurter Straße wird zum Wohnhaus umgebaut, Teile des ehemaligen Schulhofes kauft ein Handwerker. Die Kinderkrippe und der Kindergarten vereinigen sich zur Kindertagesstätte. Die Einrichtung wird umfassend um- und ausgebaut. Ein zweiter Spielplatz entsteht. Das ehemalige Krippengebäude erhält der frühere Eigentümer zurück.

    Nach der Wende wird die Gemeindeschwesterstation geschlossen, es gibt auch keine Sprechstunden eines praktischen Arztes mehr. Zahnarzt Dr. Kretzer übt noch weiterhin seine Tätigkeit aus. Das Land auf dem der Seniorentreff steht, schenkte der seit mehreren Jahrzehnten in Schleswig-Holstein lebende frühere Nurzener Jungheinrich, dem das Grundeigentum zurück übertragen wurde, der Gemeinde. Die Ortsgruppe der Volkssolidarität unterstützt die Senioren.

    Seit Beginn der 90er Jahre hat die Gemeinde alle Ortsstraßen grundhaft erneuert. Drei Brücken wurden über die Schmale Gera bebaut, drei saniert. Der Autoverkehr nimmt drastisch zu. Stündlich fährt eine Bus von Sömmerda über Riethnordhausen nach Erfurt und zurück. Es gibt drei Haltestellen im Ort.

    Die bestehenden Vereine konstituieren sich neu als „eingetragenen Vereine“. Hinzu kommen der Feuerwehrverein sowie der Kirmes- und Trachtenverein. Die neugeordnete Freiwillige Feuerwehr erhält neue Fahrzeuge und Geräte. Die Jugendfeuerwehr wird gefördert, das Gerätehaus saniert und mit einer Solaranlage versehen.

    Für die Hausbesitzer gibt es keine Materialprobleme mehr. Die Häuser werden modernisiert und mit neuen Fenstern, Dächern, Fassaden, Heizungen, sanitären Anlagen und Garagen versehen. Es entstehen neue Siedlungen wie Am Ölmühlenberg, der Weidenweg, Hinter dem Anger und Am Gasthofe.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 09/2011

    Die Versorgung der Einwohner von Riethnordhausen mit Lebensmitteln, Obst und anderen Waren erfolgte Zu DDR-Zeiten vornehmlich im Ländlichen Einkaufszentrum (LEZ), in der Textilverkaufsstelle, der Fleischwarenverkaufsstelle und in der Pachtbäckerei.

    Das LEZ trug damals die Hauptlast der Versorgung. Aber der Mangel an Gütern machte sich in den letzten Jahren vor der Wende immer mehr bemerkbar. Die Verkäuferinnen gaben sich die größte Mühe, aber die Lieferungen reichten oftmals nicht aus. Die Räume der Läden waren zu klein. Und als dann noch der Textilladen geschlossen wurde, kam aus der Bevölkerung der Wunsch nach einer neuen, großen Kaufhalle. Die Behörden und die Konsum-Kreisorganisation befürworteten zwar das Vorhaben, aber bis 1989 wurde nicht entscheiden, wo das Projekt gebaut werden soll und wie es finanziert wird.

    In den 80er Jahren verschärfte sich die Versorgung mit Fleisch und Wurst. 1983 wurde das Fachgeschäft wegen hygienischer Mängel geschlossen. Eingaben und Proteste waren erfolglos. Erst nach Beseitigung der Mängel sollte der Laden wieder eröffnet werden. Der Konsum half insofern, dass er einen Fleischwagen für täglich zwei Stunden nach Rietnordhausen beorderte. 1984 öffnete die Verkaufsstelle für kurze Zeit. Schon Jahresende kam wieder das Aus, weil der Fleischermeister dann nicht mehr zur Verfügung stand. Ersatz wurde wieder mit dem Fleischwagen geschaffen, allerdings nur zwei Tage in der Woche. Auch die Bäckerei war den Jahren zwischen 1983 und 1987 geschlossen worden. Ein neuer Bäcker, der danach für Brot und Brötchen sorgte, blieb jedoch nur kurze Zeit.

    Als Dienstleistungseinrichtungen bestanden im Ort eine Gasund Wäsche-Annahmestelle, die Sparkassen-Agentur, die Reiffeisen- Agentur, die Minol-Tankstelle, und die PGH Friseur. Als Handwerker waren Maler, Schmied, Schlosser und Kfz-Mechaniker tätig.

    Die Brüder Johne und H. Schmidt betrieben kleine Gärtnereien. Geöffnet hatte eine Konsum-Gaststätte und das Spartenheim der Rassegeflügelzüchter. Das Kulturhaus — die ehemalige Gemeindeschänke — wurde nicht mehr betrieben.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 08/2012

    Was veränderte sich nach 1990? (Teil 1)

    Die Gemeindevertretung, später der Gemeinderat, wurde demokratisch gewählt. Zuerst setzten sie sich aus Abgeordneten von CDU; SPD, PDS und Vereinen zusammen. Seit 2009 entscheiden nur noch Vertreter der Linken, der Freien Wählergemeinschaft und der Wählergemeinschaft „Thüringer Laterne“ über die Geschicke des Ortes. Jürgen Hieber ist seit 1990 ehrenamtlicher Bürgermeister.

    Bürgermeister und Gemeinderat konnten die Forderungen der Bürger im Wesentlichen erfüllen. Einige aber auch nicht. Zum Beispiel den Erhalt der Regelschule. Sie wurde auf Beschluss des Kreistages trotz vieler Eingaben geschlossen.

    Nach einer Gebietsreform 1994 wurde der Landkreis Erfurt aufgelöst.

    Riethnordhausen gehört seitdem zum Landkreis Sömmerda. In dieser Zeit hat sich die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Straußfurt angeschlossen. Zuvor hatte die Stadt Erfurt einen Antrag von Riethnordhausen zur Eingemeindung abgelehnt.

    Die gesetzlich verordneten Veränderungen im Bereich der Wirtschaft übernahm die Treuhand AG. Sie hatte die Aufgabe, Volkseigenen Betriebe (VEB) und Genossenschaften in private Betriebe zu überführen. Diese wurden entweder verkauft, saniert oder stillgelegt. Dabei galt der Grundsatz: Rückgabe geht vor Entschädigung, was zum Teil zu großen Verärgerungen führte.

    Im Ort erhielten die Landwirte Jungheinrich und Festge ihre Grundstücke zurück und verkauften sie später.

    Der VEB Sekundärrohstoffe (Sero) der Betriebsteil Landtechnik und die Konsum-Verkaufsstelle wurden aufgelöst. Familie Seifarth eröffnet ein Geschäft (Spar) und eine Gaststätte (Altes Gasthaus). Auf dem Gelände der Sero etablierte sich Holz- Wäldchen. In der Folge entstanden noch weitere Firmen im Ort. Die LPG wurde 1991 zur Universal Agrar Genossenschaft Mittelhausen umgewandelt. Die Bauern verpachteten oder verkauften ihr Land an sie.

    Die Gemeindeschänke kaufte ein privater Betreiber. Seit 2002 steht sie leer und wird zunehmend zu einer Ruine. Im ehemaligen Gemeindebackhaus entstanden eine Bachwaren- und Fleischereiverkaufsstelle. Im Fleischerladen ist heute ein Blumengeschäft eingerichtet.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 10/2011

    Im Bereich Riethnordhausen waren die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) Pflanzenproduktion und Tierzucht in den 80er Jahren mit über 200 Mitgliedern die größten Arbeitgeber. Die „Pflanze“ bearbeitete 3 526 Hektar. Angebaut wurden über 100 ha Getreide, 370 ha Kartoffeln, 260 ha Zuckerrüben, 40 ha Raps, 31 ha Gemüse (vor allem Gurken), 40 ha Speiseerbsen, und 175 ha Heil- und Gewürzpflanzen wie Kümmel, Koriander und Pfefferminze sowie Futterrüben, Mais, Luzerne und Klee. Die Heil- und Gewürzpflanzen waren auf dem Markt begehrt und brachten gutes Geld.

    In den letzten Jahren vor der Wende wurde die LPG Pflanzenproduktion zu einem Spezialbetrieb für den Möhrenanbau umstrukturiert. Bis zu 30 Frauen und Männer waren damit beschäftigt, täglich etwa 95 000 Bündel Mohrrüben für den Handel aufzubereiten. Geplant war, eine Lager- und Vermarktungshalle zu errichten.

    Um bessere Erträge zu erreichen, nutzte die LPG auch die Hilfe der Imker, die ihre Wagen in der Flur aufstellten. Tüchtig waren auch Pflanzenschutzleute wie W. Ludewig und E. Birchner, die pflanzliche und tierische Schädlinge bekämpften.

    Trotz allem konnte die Genossenschaft mit ihren Mitgliedern die Aufgaben nicht allein bewältigen. Sie brauchten in Spitzenzeiten Helfer. So unterstützten „Vertragspartner“ die LPG beim Rübenverziehen. Lehrer und Schüler halfen bei der Kartoffelernte, auch an Feiertagen. Frauen vom DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) halfen bei der Rübenpflege.

    Bürgermeister Gerd Pfeiffer und seine Angestelltenbeteiligten sich an der Gurkenernte. Vielfach kamen auch Leute vom Patenbetrieb „Konsum-Fleischwaren“ sowie ausländische Helfer zum Einsatz.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 07/2012

    Die Wende 1989/1990,Teil 2

    Anfang 1990 begannen die Vorbereitungen für die geforderte Kommunalwahl.

    Die Wahlkommission bestätigte für Riethnordhausen 38 Kandidaten auf drei Listen sowie zwei Einzelkandidaten für den neuen Gemeinderat.

    Bedeutungsvoll war die gut besuchte Bürgerversammlung am 19. April 1990, die Bürgermeister Gerd Pfeifer leitete. Mehr als 20 Einwohner ergriffen dabei das Wort. Jürgen Hieber legte im Namen der CDU-Ortsgruppe ihre kommunalpolitischen Ziele dar. So wurde der Bau neuer Straßen, die Erhaltung der Landwirtschaftsstruktur, die Gründung neuer Gewerbe, die Rekonstruktion des Dorfgrabens, die Verminderung von Kohleheizungen, die Ankurbelung des kulturellen Lebens, die Unterstützung des Sportvereins und der Feuerwehr, der Erhalt des Kindergartens und des Seniorentreffs, die Schaffung einer Kaufhalle und einer Fleischerei sowie die Sicherung des Eigentums an Grund und Boden gefordert.

    Bei der Wahl Anfang Mai gaben von 647 Wahlberechtigen 576 ihre Stimme ab. Die CDU erhielt sieben Mandate (Herr Hieber, Herr Schultze, Herr Bomberg, Frau Rottleb, Frau Greyer, Herr S. Müller und Frau Frankenhäuser), die SPD drei (Herr A. Josten, Herr O. Schmidt und Herr Gießler) und die Bauernpartei (später CDU) drei Mandate (Herr Schönheit, Herr Fischer und Frau Voß). Außerdem wurden Herr Koch und Herr Kroll in den Rat gewählt. Am 29. Mai konstituierte die die Gemeindevertretung und wählte geheim die Gemeindebehörden. Ehrenamtlicher Bürgermeister wurde Jürgen Hieber, Vorsteher der Gemeindevertretung Ralf Bomberg, Stellvertreter A. Fischer und S. Müller, 1. Beigeordneter des Bürgermeisters Kurt Schönheit und 2. Beigeordneter G. Schultze.

    Von diesem Tag an begann die Arbeit der neuen demokratischen Gemeindebehörden noch in der DDR. Ab 3. Oktober dann in der Bundesrepublik Deutschland, aber noch im Landkreis Erfurt.

  • Aus der Ortschronik

    • Amtsblatt Nummer: 04/2010

    Landwirtschaft

    Am 1.4.1969 bildet sich innerhalb der LPG’en Haßleben und Riethnordhausen die Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion (KAP), Vorsitzender ist Klaus Kirsten.

    Zwei Mähdrescherkomplexe (G. Bohne und G. Steinbrück) dreschen 1970 1452 ha Getreide. Die vier E 512 schaffen 50 ha täglich. LPG-Vorsitzende sind W. Lange (Haßleben), A. Große (Riethnordh.) und S.Wagner (Mittelhausen).

    In der KOG werden 230 Kühe, 1750 Schweine und 140 Sauen gehalten.

    LPG-Vorsitzender Arno Große stirbt im Juli 1972. Beim Kreis- Leistungshüten der Schäfer im August 1972 belegen die Schäfergehilfen G. Ruge und H. John den 2. und 3. Platz. Am 1.1.1973 wird die KAP Riethnordhausen gebildet. Das gesamte Land der 4 Orte und alle Mitglieder der Feldwirtschaft sind in ihr vereinigt. Vorsitzender ist K. Kirsten. Auf den 998 ha LN werden vor allem Zuckerrüben, Getreide, Kartoffeln und Sonderkulturen wie Pfefferminze sowie Feldfutter angebaut. Zur KAP gehören die Maschinen, die Garagen, die Werkstätten und die Beregnungsanlage für 430 ha.

    Am 1.1.1973 findet der Zusammenschluß zwischen der Abteilung Viehzucht Riethnordhausen und der LPG Haßleben zur LPG „Gemeinsamer Weg“ Haßleben statt. Vorsitzender ist Oskar Brück. Sie unterhält 180 Kühe, 1600 Schweine, 520 Rinder, 300 Schafe, 280 Zuchtenten und 6 Pferde im Werte von 1,63 Millionen M.

    Das Durchschnittsalter der 248 Mitglieder beträgt 58 Jahre. Produktionsrichtungen sind Milch, Schweinefleisch, Rind- und Geflügelfleisch.

    Die LPG beteiligt sich an der Kartoffelschälanlage Andisleben und stellt regelmäßig Arbeitskräfte. Von nun an geschälte Kartoffeln und „Schab“ für unsere Schulküche/Gesellschaftliche Speisung.

    Für die gerodeten Bäume im tiefen Feld pflanzt die LPG „Im See“ 1,5 ha Wald.

    1974 erntet die KAP die ersten Erdbeeren - 1 ha / 51 dt.

    Die Kartoffelbergung findet im Herbst 1974 mittels Schichtarbeit statt. Die 1. Schicht der Brigade arbeitet von 6.30 Uhr bis 13 Uhr und die 2. Schicht von 15 Uhr bis 19.50 Uhr. Der Schichtwechsel zur Mittagszeit und die Versorgung mit warmem Mittagessen aus der Gesellschaftlichen Speisung klappen ausgezeichnet. Um eine gute Getränkeversorgung bemüht sich Gaststättenleiter Helmut Greyer. Er fährt mit seinem Versorgungsfahrzeug von Haßleben bis Mittelhausen zu allen Erntekollektiven.

    Am 17.9.1974 wird die erste Kreisberegnungsanlage, die „Fregat“, des Bezirkes Erfurt im tiefen Feld ihrer Bestimmung übergeben, 400 m lange Rohrleitungen waren vorher zu montieren. Diese Beregnung trägt mit dazu bei, daß höhere Erträge erreicht werden.

    1975 sind Erwin Gemballa und Arno Gündel Vorsitzender der LPG bzw. Produktionsleiter.

    1975 beträgt die Wirtschaftsfläche 3273 ha, davon Riethnordhausen 898 ha, Haßleben 1092 ha, Mittelhausen 804 ha und Nöda 479 ha. Auf Grund eines Flächenaustausches mit der LPG Andisleben erhöht sich die Gesamtfläche auf 3434 ha. Die wichtigsten Kulturen 1976 sind Getreide 1500 ha, Zuckerrüben 580 ha, Kartoffeln 200 ha, Heil- und Gewürzpflanzen 147 ha und Feldfutter 761 ha.

    Die KAP hat 245 Mitglieder in drei Bereichen. Sie unterhält Kooperationsbeziehungen mit anderen KAP und LPG’en, mit der ACZ Walschleben, mit dem Kreisbetrieb für landtechnische Instandsetzung und dem Kombinat für Getreidewirtschaft Erfurt. 1979 erfolgt eine intensive Rekonstruktion der alten Stall-Objekte, besonders Schweinekombinat, durch die LPG-Baubrigade. Im Januar 1979 übernimmt die LPG Ringleben die Schweineproduktion von Riethnordhausen - über 2.000 Schweine. Abteilungsleiter ist O. Brück mit 7 Arbeitskräften.

    1979 werden die LPG’en und die KAP neu strukturiert: LPG Pflanzenproduktion Riethnordhausen - Sitz Haßleben -Vorsitzender E. Gemballa - LPG Tierproduktion Mittelhausen - Vorsitzender S.Wagner LPG Ringleben mit hiesiger Schweineproduktion.

    Die Vertreter aller Einrichtungen sind im Kooperationsrat erfaßt. Vorsitzender S.Wagner.