Amtsblatt
Artikel aus dem Amtsblatt der VG Straußfurt Riethnordhausn betreffend. Die Einträge reichen zurück bis ins Jahr 2010.
Archiv https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00001619
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- Geschrieben von: Henning Johr
- Amtsblatt Nummer: 11/2012
Über die Installation eine Photovoltaik-Anlage auf dem Bürgerhaus haben die Mitglieder des Gemeinderates in ihrer Sitzung im September beraten.
Das Vorhaben einer Firma, das Dach der ehemaligen Turnhalle für so eine Anlage für einen Jahreszins von 300 Euro zu nutzen, wurde abgewiesen.
Zugleich lag dem Rat eine Vergleichsrechnung für den Eigenbetrieb einer Photovoltaikanlage in den nächsten 18 Jahren vor, die von der Verwaltungsgemeinschaft in Straußfurt angestellt wurde. Sie ergab, dass der erforderliche Investitionsbedarf, Abschreibungen und die Erlöse durch die Einspeisevergütung in keinem günstigen Verhältnis stehen. Weil unkalkulierbare Einflüsse auf die Dachstatik und der Aufwand für eventuelle Reparaturen Risiken bergen, sprachen die Mitglieder des Rates einstimmig gegen so eine Anlage auf dem Bürgerhaus aus.
Einstimmig beschlossen wurde dagegen, dass die Freifläche vor dem Bürgerhaus mit Wegen, Sitzplätzen, Bäumen und Parkplätzen gestaltet werden soll. Laut einer Kostenschätzung soll das Projekt rund 44 000 Euro kosten. Da das Vorhaben von der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Erfurt-Sömmerda gefördert werden kann, würde der Eigenanteil der Gemeinde etwa 17 500 Euro betragen. Die Feinplanung für die Flächengestaltung erfolgt nunmehr durch die Ingenieurgesellschaft für Landentwicklung Straußfurt. Der Feinplan wird dem Gemeinderat zur endgültigen Entscheidung vorgelegt.
Bürgermeister Jürgen Hieber (parteilos) informierte darüber, dass der Gemeinde-Lkw während eines Einsatzes gebrannt hat. Entzündet hat sich das Feuer durch einen Schaden an der Lichtmaschine. Der Brand konnte durch das umsichtige Eingreifen von Gemeindearbeiter Thomas Pfeifer sofort gelöscht werden. Die Versicherung wurde zur Schadensregulierung angeschrieben.
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- Geschrieben von: Henning Johr
- Amtsblatt Nummer: 11/2012
Ende September haben neun Freiwillige Feuerwehren (FFW) des Landkreises Sömmerda aus dem Feuerwehr-Stützpunktbereich West bei einer Sternfahrt ihren Ausbildungsstand unter Beweis gestellt. Teilgenommen haben die Wehren aus Haßleben, Walschleben, Witterda, Ringleben, Gebesee, Gangloffsömmern, Werningshausen, Elxleben und Riethnordhausen.
Mit Sirenengeheul eine viertel Stunde vor 8.00 Uhr wurde an dem Sonnabend der scharfe Start für den Wettbewerb vollzogen. Angefahren wurden dabei fünf Stationen, und zwar mit Blaulicht und Martinshorn.
„Die Fahrer sollten dabei echte Einsatzbedingungen simulieren“; erläuterte der Nurzener Wehrleiter Lars Fischer. Am Sportplatz in Rietnordhausen war der sportliche Teil der Übung auf einer Wettkampfbahn zu absolvieren. In Walschleben mussten die Kenntnisse in der 1. Hilfe gezeigt werden. In Elxleben war eine Einsatzstelle, wie sie zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall eingerichtet wird, abzusichern. In Gebesee wurde der Einsatz von Löschschaum angedeutet und in Gangloffsömmern stand eine Höhenrettung auf dem Programm, wobei eine Frau aus dem zweiten Stock eines Hauses abgeseilt werden sollte.
Ortsbrandmeister Fischer zeigte sich anschließend zufrieden mit den Leistungen der Nurzener Gruppe. „Besonders ausgezeichnet haben sich die Männer bei der Höhenrettung“, schätzte er ein.
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- Geschrieben von: Henning Johr
- Amtsblatt Nummer: 11/2012
Die Firma Oswald aus Riethnordhausen hat Ende September mit den Umbauarbeiten an der Küche des Seniorenklubs begonnen. Der alte Fußboden wurde herausgebrochen und eine neue Betonfläche eingebracht.
Nach Fertigstellung der Arbeiten erhält der Treff eine komplett neue Küche, einschließlich der technischen Geräte. Die Ersatzbeschaffung hatte der Rat bereits im August beschlossen.
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- Geschrieben von: Dieter Domann
- Amtsblatt Nummer: 11/2012
Die Ortsgruppe der Volkssolidarität (VS) wurde 1992 neu gegründet. Alle Mitglieder sind 80 Jahre und älter. Wir treffen uns im kleinen Kreis, diskutieren über unsere Tätigkeit, über den Gesundheitszustand und über die Möglichkeiten, weiter aktiv zu sein. Tagesfahrten oder mehrtägige Fahrten können von einigen Mitgliedern noch wahrgenommen werden. Zum Beispiel in den Thüringer Wald, an die Nordsee oder nach Holland.
Angeboten werden vom Regionalverband Sömmerda für die Ortsgruppen auch Fahrten mit einem kleinen Bus.
Höhepunkt des Verbandes ist das alljährliche Herbstfest in Alach, wo gemeinsam gelacht, geschunkelt, geplaudert und getanzt wird.
Die Listensammlung dieses Jahres brachte wieder ein gutes Ergebnis.
Damit stärken wir den Regionalverband und auch die beiden Seniorinnengruppen im Ort. Wir bedanken uns besonders herzlich bei den Spendern, besonders beim Bürgermeister, den Ratsmitgliedern und den beiden Sammlerinnen Kerstin Liedtke und Erika Domann.
Im Juli wurde eine neue Geschäftsführung in Sömmerda beschlossen. Sie will weiterhin das Miteinander und Füreinander im Landkreis fördern. Sie unterstützt die 15 Ortsgruppen mit Rat und Tat, betreibt ambulante Kranken- und Altenpflege, Fußpflege sowie das „Wohnen in Betreuung“.
Das Grundprinzip der Arbeit der VS Sömmerda heißt: „Niemand allein lassen, der Hilfe braucht“. Der Regionalverband ist seit zehn Jahren sowohl ein eingetragener Verein als auch ein leistungsstarkes Unternehmen, der wichtige Arbeitsplätze geschaffen hat.
Wir würden uns freuen, wenn weitere Bürger in unserer kleinen Ortsgruppe mitwirken könnten — zum eigenen Nutzen und zur Hilfe für Bedürftige.
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- Geschrieben von: Henning Johr
- Amtsblatt Nummer: 10/2012
Der Gemeinderat hat in seiner Augustsitzung die Vergabe von Handwerkerarbeiten im Gebäude des Kirmes- und Trachtenvereins beschlossen. Dort sollen auf insgesamt 130 Quadratmetern einschließlich der sanitären Anlagen Fliesen verlegt werden. Es lagen dafür drei Angebote vor. Den Zuschlag erhielt einstimmig die Firma Bühling aus Riethnordhausen.
In geschlossener Sitzung stimmten die Abgeordneten dem Antrag eines örtlichen Handwerksbetriebes zu, ausstehende Gewerbesteuern in Raten zahlen zu können.
Bürgermeister Jürgen Hieber informierte den Rat über den gegenwärtigen Stand der Finanzen. Nach seiner Aussage hat die Gemeinde immer noch ein gesundes Polster.
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- Geschrieben von: Dieter Domann
- Amtsblatt Nummer: 10/2012
Nach der Wende zogen viele Familien vor allem aus Erfurt nach Riethnordhausen. Dadurch erhöhte sich die Einwohnerzahl von 889 Ende der 80er Jahre auf 1194 im Jahr 2001. Dann verließen vor allem junge Leute wegen des Studiums oder auf der Suche nach Arbeit das Dorf, so dass die Einwohnerzahl bis 2010 wieder auf 1037 zurückging. Außerdem sterben mehr Bürger, als Babys geboren werden. Die Zahl der Rentner schwankt zwischen 150 und 160.
1996 brannte die St. Bonifatius-Kirche lichterloh und wurde zur Ruine.
Pfarrer Matthias Polney, der Gemeindekirchenrat und der Kirchbauverein und Spender sowie Betriebe und Behörden halfen beim Aufbau einer neuen Kirche. Allerdings dauerte es nach Querelen mit Denkmalschutzbehörden einige Jahre, bis nach Abriss der Ruine eine neue, moderne Kirche mit den wieder hergerichteten alten Turm entstand. 2001 war es soweit. Eine neue Friedhofskapelle und eine Wasserentnahmestelle im gepflegten Friedhofspark gesellten sich dazu. In jüngster Zeit entstand eine Urnengemeinschaftsanlage. Zu erwähnen ist nach der gut gepflasterte Weg auf den Kirchberg hinauf, die Sanierung der Kirchmauer und die Asphaltierung des anderen Weges zur Kirche.
Trotz aller positiven Veränderungen ist das gesellschaftlich-kulturelle Leben zurückgegangen. Nur die traditionelle Kirmes und die Vereinsfeste sowie die Schuleinführungen und Hochzeiten beleben den Alltag. Auch fehlen gewohnte Einrichtungen wie Geschäfte und die Post.
Dennoch soll festgestellt sein, dass Riethnordhausen ein schönes, gepflegtes mit viel Grün ausgestattetes Dorf geworden ist.
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- Geschrieben von: Henning Johr
- Amtsblatt Nummer: 09/2012
Die Gemeindevertreter haben in ihrer Sitzung Ende Juli die Beitragssatzung zu den Straßenausbaubeiträgen beschlossen. Die Runde war sich darin einig, dass die Einwohner finanziell so gering als möglich belastet werden sollen. So wird die Gemeinde bei den gesamten Aufwendungen für den Straßenbau im Ort von 1995 bis 2010 einen Anteil von 83,65 Prozent übernehmen. Das ist nach der Gesetzeslage der höchste Satz, der möglich ist. Für die einzelnen Bürger verbleibt als Umlage ein Anteil von 0,39 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche. Im Vergleich dazu wird in Werningshausen ein Satz von 1,08 Euro/Quadratmeter erhoben. Mit der Kassierung wird in Nurzen vorläufig nicht begonnen. Der Gemeinderat will den gesetzlich maximal möglichen Zeitrahmen von vier Jahren ausschöpfen.
Beschlossen wurde außerdem, eine neue Küche für den Seniorenklub anzuschaffen. Für den Einbau sind einige Innenarbeiten erforderlich, die der Firma Oswald aus Nurzen übertragen wurden. Das Projekt soll Ende Oktober abgeschlossen sein.
Für die endgültige Fertigstellung des Gebäudes für den Kirmesund Trachtenverein hat der Rat weitere Finanzmittel bereitgestellt.
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- Geschrieben von: Henning Johr
- Amtsblatt Nummer: 09/2012
Das Sommerfest von Riethnordhausen vom 27. bis 29 Juli hatte nicht nur vom Wetter her mit Sonne Regen und Hagel viel zu bieten. Die Organisatoren vom Kirmes- und Trachtenverein hatten für die drei Tage ein buntes Programm zusammengestellt, das für jeden Geschmack etwas bot.
Den Auftakt bildete ein Freundschaftsspiel der 1. Mannschaft des SV Concordia gegen SV Glück auf Bleicherode I. Die Nurzener Kicker zeigten sich bei dem Vergleich schon gut auf die neue Saison vorbereitet, sie gewannen mit 5:1. Benjamin Kind erzielte bereits nach 35 Sekunden den ersten Treffer.
Am Fußball-Freizeitturnier nahmen in diesem Jahr 19 bunt gemischte Mannschaften mit Spielern aus den einzelnen Ortsteilen, aus Gebesee, Stotternheim, Kühnhausen, Mittelhausen, Nöda, Haßleben, Ringleben, Erfurt und Witterda teil. Ein Hauch Internationalität kam mit einem Spieler aus Ungarn auf. Sieger des achtstündigen Ausscheids wurden die „Schotten“ aus dem Birchner-Clan nach Neunmeterschießen. Feuchtfröhlich beim Tanz mit musikalischer Umrahmung der Band „Wrick“ aus Leipzig ging der Sonnabend zu Ende. Das Familiensportfest mit dem Team der „Kirchbergzwerge“ am Sonntag fiel leider dem Regen zum Opfer. Besonderen Dank gilt Nico Gold als Initiator, Organisator und Motivator der Kaffeestube.
Ringo Kraft vom Kirmes- und Trachtenverein zog nach dem Sommerfest Bilanz: „Bei dem durchwachsenem Wetter waren die drei Tage überraschend gut besucht“, zeigte er sich zufrieden mit dem Zuspruch. Die Spiele des Turniers seinen durchweg fair verlaufen. Bewährt habe sich, dass die Mannschaften erstmals mit mindestens einer Frau oder einem Kind auflaufen mussten. „Damit wollten wir verhindern, dass sich Teams ausschließlich aus `Profis` zusammensetzt“, sagte Kraft.
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- Geschrieben von: Henning Johr
- Amtsblatt Nummer: 09/2012
Riethnordhausen war Anfang der 90er Jahre beim Bauboom nach der Wende ein gefragter Standort im Speckgürtel der Landeshauptstadt. In Zeiten, wo Grundstücke noch knapp waren, hatten Bürgermeister und Gemeinderat vor allem für die Lückenbebauung im Ort grünes Licht gegeben. Später wurde am Standort Ölmühlenberg eine Siedlung mit mehreren Dutzend Häusern errichtet. Nurzen legte bei der Einwohnerzahl kräftig zu und hatte zeitweise rund 1.200 Bewohner.
Am Ortsausgang Richtung Walschleben entstand damals auf dem Gelände der alten Gärtnerei von Ernst Johne der Weidenweg mit sieben Häusern. Den Straßennamen leiteten die Einwohner von den an der Schmalen Gera stehenden Kopfweiden ab.
Im Juli wurde dort das 20jährige Jubiläum der Zugehörigkeit zum Ort gefeiert. Die kleine Gemeinschaft ist fast noch in alter Mannschaft beisammen, lediglich die inzwischen flüggen Kinder wohnen nicht mehr dort. Viele Anlässe wie zum Beispiel Lichterfeste in der Vorweihnachtszeit werden gemeinsam begangen.
Ehrengast beim Jubiläum war Ministerpräsidentin Christine Liebeknecht (CDU), die zwischen zwei Terminen ein Stündchen Zeit für den Weidenweg abknapsen konnte. Immerhin war sie schon beim Einjährigen und beim 10jährigen im Weidenweg gern gesehenes Mitglied in der Feierrunde.
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- Geschrieben von: Dieter Domann
- Amtsblatt Nummer: 09/2012
Was veränderte sich nach 1990? (Teil 2)
1994 wurde aus einem Bauernhaus das Hotel Landvogt gebaut. Die Agrargenossenschaft modernisierte die Tankstelle. Im Laufe der Jahre entstanden immer wieder neue Betriebe, die zum Teil nach einiger Zeit auch wieder geschlossen wurden.
Die Polytechnische Oberschule wurde zur Regelschule mit Hauptschule umgestaltet. Die Klassen 1 bis 4 absolvieren ihren Unterricht in Haßleben. Ab 2006 wurde unsere Regelschule für immer geschlossen. Die Schüler fahren zur Hauptschule nach Straußfurt bzw. zum Gymnasium nach Gebesee. Riethnordhausen ist nach mehr als 500 Jahren kein Schulstandort mehr. Das Gebäude der Regelschule wird seitdem zur Ruine. Das alte Schulgebäude an der Erfurter Straße wird zum Wohnhaus umgebaut, Teile des ehemaligen Schulhofes kauft ein Handwerker. Die Kinderkrippe und der Kindergarten vereinigen sich zur Kindertagesstätte. Die Einrichtung wird umfassend um- und ausgebaut. Ein zweiter Spielplatz entsteht. Das ehemalige Krippengebäude erhält der frühere Eigentümer zurück.
Nach der Wende wird die Gemeindeschwesterstation geschlossen, es gibt auch keine Sprechstunden eines praktischen Arztes mehr. Zahnarzt Dr. Kretzer übt noch weiterhin seine Tätigkeit aus. Das Land auf dem der Seniorentreff steht, schenkte der seit mehreren Jahrzehnten in Schleswig-Holstein lebende frühere Nurzener Jungheinrich, dem das Grundeigentum zurück übertragen wurde, der Gemeinde. Die Ortsgruppe der Volkssolidarität unterstützt die Senioren.
Seit Beginn der 90er Jahre hat die Gemeinde alle Ortsstraßen grundhaft erneuert. Drei Brücken wurden über die Schmale Gera bebaut, drei saniert. Der Autoverkehr nimmt drastisch zu. Stündlich fährt eine Bus von Sömmerda über Riethnordhausen nach Erfurt und zurück. Es gibt drei Haltestellen im Ort.
Die bestehenden Vereine konstituieren sich neu als „eingetragenen Vereine“. Hinzu kommen der Feuerwehrverein sowie der Kirmes- und Trachtenverein. Die neugeordnete Freiwillige Feuerwehr erhält neue Fahrzeuge und Geräte. Die Jugendfeuerwehr wird gefördert, das Gerätehaus saniert und mit einer Solaranlage versehen.
Für die Hausbesitzer gibt es keine Materialprobleme mehr. Die Häuser werden modernisiert und mit neuen Fenstern, Dächern, Fassaden, Heizungen, sanitären Anlagen und Garagen versehen. Es entstehen neue Siedlungen wie Am Ölmühlenberg, der Weidenweg, Hinter dem Anger und Am Gasthofe.