Der Glühwein-Automat, der Ende Januar in der Straße „Am Weinberg“ seine Bewährungsprobe bestanden hat, war keine Schnapsidee. Der Einfall wurde vielmehr in kleiner Runde bei einem Frühschoppen mit einem gepfegtem Bier geboren. Die Einwohner leiden unter zum Teil staatlich verordneter und zum Teil selbst gewählter Corona-Isolation, da sollte etwas dagegen unternommen werden, überlegten die Männer. Maik Wäldchen plädierte für ein kleines Postenhäuschen, mit Schlitz für den Einwurf einer Münze und einem kleinen Schacht, durch den Becher mit Glühwein ausgereicht werden können. Alles streng unter Beachtung der Corona-Regeln.
Gemeinsam mit seinem Nachbarn Jan Schaar machte er sich an die Arbeit. Aus einem einen großen Pappkarton für einen Kühlschrank, aus Palettenbrettern, einer gebrauchten Plexiglasscheibe und etwas Farbe wurde ein Minikiosk (Grundfläche 80 X 120cm) gebastelt.
Zur Einweihung am 30. Januar, zu der sich mehrere Dutzend Nurzener einfanden, gab es dann auch Kinderpunsch und als Imbiss noch von den Anwohner gebackenen Kuchen, Fettbemmen, Lewerwurscht-Schnitten oder Pizza-Schnecken. Alles gegen einen geringen Obolus. „Die Einnahmen haben die Ausgaben gedeckt“, sagte Maik Wäldchen. Und weil viele Einwohner das Angebot dankbar angenommen haben, wird es vielleicht wiederholt, ergänzte Jan Schaar. Für die wärmere Jahreszeit wollen die beiden eventuell einen zweiten „Automaten“ basteln. Auf eine Bratwurst haben die Thüringer ja immer Appetit, so ihre noch nicht ganz ausgereifte Überlegung.