Bald erreichten wir Fulda, die durch den Erzbischof Bonifatius eine vielbesuchte, berühmte Stadt wurde. Eine Stadtführerin zeigte uns zuerst einen Teil der Stadt, vor allem das geräumige Schloss, in der der Abt und Bischof hier als weltlicher Herrscher residierte - als Fürstabt bzw. Fürstbischof bis 1803. Dann übernahm die Stadt die Schlossanlagen. Sehenswert ist der Schlosspark, ein Teil mit prächtigen Blumenrabatten und Springbrunnen, der andere Teil wurde naturgemäß gestaltet.
Im Schloss besuchten wir die ehemaligen fürstlichen Räume, die natürlich später umgestaltet wurden, aber Wände und Decken der früheren Zeit nachempfanden. Nur der „Mini-Spiegelsaal“, die Kamine und das „Örtliche“ sind original. Heute ist das Anwesen voller Leben. Der Bürgermeister, die Stadträte und die Verwaltungskräfte arbeiten in ihrem Rathaus. Aber auch Ausstellungen, wie z.B. Fuldaer Porzellan, und Kolloquien in den breiten Gängen finden statt. Der wunderschöne Festsaal wird oft benutzt.
Nach treppauf und-ab ging es dann die Straßen abwärts an den ehemaligen Ritterhäuser vorbei in die Wiesenmühle. In der Anlage, nahe der Fulda, befinden sich Reste der ehemaligen Mühle, ein Brauhaus, ein Hotel, mehrere Gasträume und ein schattiger Garten mit 500 Plätzen. Hier nahmen wir die deftigen Speisen und Getränke ein. Nach der Stärkung besuchten wir den Dom. 744 ließ Bonifatius hier, mitten im Wald, ein Kloster bauen, das eine Abtei wurde. In dieser Zeit war unser Ort Nordhusa eng mit der Fürstabtei verbunden, wir gehörten zu ihr und unsere Bauern mussten jährlich ihren Zehnten hierher abliefern - über hiesige Verwalter (Mönchshof). Unsere Kirche trägt auch den Namen St. Bonifatius. 1704 wurden auf dem Fundament der alten Basilika eine neue, große Barockkirche, der Dom, erbaut. Er ist nicht prunkvoll, eher schlicht und einfach. („Das stille Grab birgt des Heiligen Leib“ Bonifatius hatte es als Grabstätte gewollt). Hier ist der „Mittelpunkt, das Herz des katholischen Deutschlands“.
Durch eine mit Rosen aus frühester Zeit umrankten Pergula verließen wir den Dombereich. Unser Bus führte uns dann in die nahe Rhön.
Auf der Wasserkuppe (950 m), dem Geburtsort der Segelfliegerei, beobachten wir den regen Segelfliegerbetrieb u.a. Nach der Einnahme von Kaffee und Kuchen in einer Gaststätte rollten wir heimwärts. Die Müdigkeit übermannte viele. Doch Frau Krauslach „belebte“ uns wieder mit ihren Schnärzchen, Witzen und Rätseln. Wir wurden hellwach, lachten und machten mit. So vergingen die letzten Stunden unserer schönen, aber anstrengenden Fahrt und die 50 Personen erreichten frohgemut ihre Heimatorte. Gemeinsam macht nicht einsam!