Die Leiterin des Kindergartens in Riethnordhausen hat während der Gemeinderatssitzung Ende Mai Alarm geschlagen. „Die Kapazität der Einrichtung reicht nicht mehr aus“, erklärte Freya Kämmerer. Jetzt werden in der Kita 60 Kinder betreut. Auf der Warteliste für das nächste Jahr stehen schon wieder ein knappes Dutzend Mädchen und Jungen. Und bei dann 71 Kindern ist das Haus am Kirchberg hoffnungslos überbelegt, sagte die Erzieherin.
Da die Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für den Nachwuchs ab einem Jahr haben, ist die Gemeinde jetzt in der Pflicht zusätzliche Plätze zu schaffen. Bürgermeister und Rat sehen im Vereinshaus des Kirmes- und Trachtenvereins eine Möglichkeit, ein Ausweichquartier zur Verfügung zu stellen. Allerdings stellt sich ein Teil der Vereinsmitglieder bei diesen Überlegungen quer. Das Objekt wäre ungeeignet, die Toiletten zu hoch, der Fußboden zu kalt, es bestehe Verletzungsgefahr, so die Argumente, die gegen die Idee des Rates vorgetragen wurden.
Mittlerweile gab es Anfang Juni einen Vor-Ort-Termin, mit Vertretern des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, des Landratsamtes, der Verwaltungsgemeinschaft und dem Bürgermeister. „ Aus Sicht des Ministeriums ist das Vereinsheim als Zwischenlösung in Ordnung“, berichtete Jürgen Hieber anschließend. Es wäre sogar als eine generelle Lösung möglich, so die Aussage der Fachleute. Jetzt müssten aber noch mehrere Fachämter wie das Gesundheitsamt oder die Feuerwehr ihre Zustimmung geben. Dann muss in dieser Sache noch ein ordentlicher Beschluss des Gemeinderates gefasst werden.
Der Gemeinderat vergab in der Mai-Sitzung einstimmig Leistungen für Bauarbeiten in der Brauhausgasse und an der Feuerwehrzufahrt. Die Kosten in Höhe von etwa 12.000 Euro sollen aus der allgemeinen Rücklage finanziert werden.